Aus dem Archiv des Heimatvereins
Neubeckum und die Eisenbahn
Der Bahnhof Neubeckum liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden und entstand aus dem ehemaligen Haltepunkt Beckum/Ennigerloh. Mit der Anbindung durch die Eisenbahn an das expandierende Ruhrgebiet begann die Industrialisierung im damaligen Kreis Beckum. Um den Haltepunkt siedelten sich Industriebetriebe an. Treibende Kraft war der Unternehmer Gustav Moll, der auch die Ortsgründung Neubeckums als selbstständige Gemeinde 1899 vorantrieb.
Am Bahnhof Neubeckum halten heute jeweils im Stundentakt der RE 6 „Westfalen-Express“ Düsseldorf–Dortmund–Hamm–Bielefeld–Minden (DB Regio NRW) und die RB 69 „Ems-Börde-Bahn“ Münster–Hamm–Bielefeld (eurobahn), so dass insgesamt ein Halbstundentakt besteht.
Nicht elektrifizierte Trassen der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) führen über Beckum bis ins sauerländische Warstein, über Sendenhorst nach Münster und von Neubeckum nach Ennigerloh. Diese werden ausschließlich von Güterzügen befahren und dienen in erster Linie der Versorgung der heimischen Zementwerke mit reinem Kalkstein aus Warstein. Die Strecke nach Ennigerloh führte einst bis nach Warendorf. In den 80er Jahren wurde die Trasse zurückgebaut und wird heute teilweise als Radweg genutzt.
Das 1916 erbaute Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz