Der Heimatverein Neubeckum bot am vergangenen Sonntag eine Ortsführung mit dem Fahrrad an. Hierbei wurde unter sachkundiger Führung auch die Betriebsstätte des Dyckerhoffwerkes besichtigt. Die Portland-Cement-Fabrik Dyckerhoff & Söhne übernahm 1931 den zusammengebrochenen Wicking-Konzern.
Dyckerhoff war schon 1864 in Wiesbaden gegründet worden und hatte 1886 für das Fundament der Freiheitsstatue achttausend Fässer Portlandzement nach New York geliefert. 1972 eröffnete Dyckerhoff in der Nähe des alten Werks MARK I das neue Zementwerk MARK II. In Beckum beschäftigte das Werk in seinen guten Zeiten rund 140 Arbeiterinnen und Arbeiter und produzierte jährlich 1,1 Millionen Tonnen Klinker. Die Produktion wurde hier im Rahmen des Strukturwandels Ende 2006 eingestellt.
Die Dyckerhoff AG und insbesondere der ehemalige Werkleiter Otto Menslage hatten schon früh den Kalksteinabbau als Chance und Potential ehemaliger Steinbrüche für die Natur und die Naherholung erkannt. Und so entstanden der Freizeitsee Tuttenbrock, der naturnahe Steinbruch Friedrichshorst und das Wohngebiet direkt am See des ehemaligen Steinbruchs West. Danach führte die Besichtigungsstrecke über den Güterbahnhof, zur Geburtsstätte von Neubeckum, der Bauernschaft Werl.
Aber auch die Ansiedlung der ehemaligen Polysius AG und die Entstehung der Sport- und Freizeitanlagen, sowie die Gründung und Weiterentwicklung des ehemaligen Krankenhauses wurde nochmals Revue passieren lassen. Schullandschaft, Kirchen und Altentagesstätten schlossen eine interessante Vortragsreihe über unsere Heimat ab.